Chaotischer Schreibtisch

Chaos

Eine Freundin von mir schrieb kürzlich in einer Facebook-Gruppe einen Beitrag zum Thema Chaos.
Besonders interessant war die Reaktion von anderen dazu. Deshalb hier eine Zusammenfassung und meine Gedanken zum Thema. 😉

In dem Text ging es vor allem darum, dass im Haushalt meiner Freundin ein akutes Chaos herrschte und dass dies in Ordnung sei, weil manchmal andere Dinge wichtiger sind. Außerdem machte sie darauf aufmerksam, dass andere (z.B. spontane Besucher) ein solches Chaos oft verurteilen würden, statt wertzuschätzen, dass man (als spontaner Besucher) einen Einblick in diesen Teil des Lebens, in dieses akute Chaos, erhalten DARF…

Wie gesagt, die Reaktionen darauf waren spannend:
Einige meinten, dass der Haushalt ja manchmal eben auch nicht zu schaffen sei. Es sei denn man würde dauernd putzen, was nicht mit Kindern und eigenen Interessen vereinbar ist.
Andere beschrieben, wie sie lernen mussten (im Haushalt der eigenen erwachsenen Kinder) solches Chaos auszuhalten.
Und wieder andere legten den Schwerpunkt darauf, dass man durch Chaos auch negative chaotische Energien anzieht und damit untergehen kann. Hierbei wird davon ausgegangen, dass wir im Außen das sehen und zeigen, was in unserem Inneren vorhanden ist. (Außen wie Innen und Innen wie Außen).
Hinzu kam die Frage, was Chaos überhaupt ist. Für den einen sind es die Papiere, die auf dem Tisch liegen geblieben sind, für den nächsten die Teller und Töpfe, die nicht mehr in die Spülmaschine passten oder der Berg Bügelwäsche und für die nächsten ist es ein klebriger Fußboden und das Fehlen von sauberem Geschirr…

Ich sehe das so:

Klar, dass dauerhaftes oder ständiges Chaos im Außen ein Symptom für Chaos im Inneren sein kann. Aber man kann auch Ordnung im Außen halten und sich selbst (und andere) „verarschen“ und das riesige Chaos im Innen (selbst) NICHT sehen oder verstecken…

Ich denke, dass zum einen oft der Druck in uns herrscht „Was könnten die anderen denken?“ und wir uns gleichzeitig selbst diesem Druck unterwerfen und meinen, dass müsse JETZT gemacht werden, weil es sich so gehört… Egal, ob Besuch kommt oder nicht. Aber dieser Druck, diese Angst, kommt von Außen und von den Programmen, die in uns ablaufen…

Außerdem verstehe ich das so, dass Chaos manchmal sein MUSS. Stellt euch ein Kind vor, dass einen wundervollen Turm aus Bausteinen gebaut hat. Es genießt diesen Turm eine Weile, spielt damit… Aber irgendwann will es was Neues bauen oder braucht den Platz für eine andere fantastische Kreation!

Also muss das Alte abgerissen werden. Chaos entsteht…
Legos durcheinanderUnd dieses Chaos ist wichtig, da sonst kein neues Baumaterial zur Verfügung stehen würde oder kein Platz…
Und genau wie es bei Kindern ist, es kommt was dazwischen oder lenkt ab, bleibt das Chaos manchmal auch ein Weilchen bestehen, bevor das Material zu einer neuen wundervollen Kreation zusammengestellt oder der Raum für etwas anderes Neues (z.B. Tanz) genutzt werden kann.

Wichtig ist die Bewusstwerdung von selbstauferlegtem Druck und die Abschaffung dieses Druckes und damit das Zulassen von (vorübergehenden) Chaoszuständen.

Also, ohne vorübergehendes Chaos geht es nicht.
Und Druck ist nicht nötig…

Einzig der „Wendepunkt“ muss erwischt werden, damit aus dem vorübergehenden Chaos, das Kreativität und Veränderung ermöglicht, kein „chronisches“ Chaos, mit möglicherweise verheerenden Folgen, entsteht.

 

 

März 2017

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