Menorca, wir kommen! Am Samstagmorgen, den 06. Mai 2023, brechen wir mit unserem neuen Heim auf. Nach Wochen der Vorbereitung verlassen wir endlich unseren Liegeplatz in der Marina Sant Carles. Die Stimmung ist aufgeregt – eine Mischung aus Vorfreude und Respekt vor der langen Strecke, die vor uns liegt.
Die Fahrt beginnt ruhig, aber die Bedingungen machen es uns nicht leicht. Der Wellengang nimmt zu, und nach ein paar Stunden erwischt mich die Seekrankheit. Kein angenehmes Gefühl, aber wir halten durch. Die Kinder sind fantastisch – sie packen mit an, halten uns bei Laune und machen die Überfahrt umso erträglicher. Nach 30 langen Stunden Motorfahrt ist es dann endlich so weit: Wir erreichen Menorca. Erschöpft, aber glücklich.
Magische Begegnungen unterwegs
Die Überfahrt mag anstrengend gewesen sein, aber die Natur hat uns reich beschenkt. Immer wieder entdecken wir kleine Segelquallen, die wie winzige, durchscheinende Schirme auf den Wellen tanzen. Sie sind gerade mal fünf Zentimeter groß, aber faszinierend anzusehen. Zwischendurch tauchen auch größere Quallenarten auf – ein echtes Schauspiel der Natur.
Ein Höhepunkt sind jedoch die großen Tiere, die unseren Kurs kreuzen. Vier junge Mondfische ziehen gemächlich an uns vorbei, ihre Bewegungen sind ungewöhnlich und wirken doch fast schwerelos.
Und dann die Delfine! Gleich viermal treffen wir auf kleine Gruppen, die ein Stück mit uns schwimmen, elegant durch die Wellen gleiten und uns mit ihren Sprüngen zum Lächeln bringen. Solche Momente lieben wir – sie machen jede Überfahrt zu etwas Besonderem.
Geht es dir auch so, dass du die Tierwelt auf See immer wieder staunend bewunderst?
Wundere dich nicht über unser lautes Rufen. Es heißt, die Delfine bleiben länger, wenn es interessant ist…
My son…
Ankommen und Durchatmen
Unser Ziel ist Son Bou auf Menorca, wo wir uns erst einmal erholen. Hier lagen wir schon einmal in den Sommerferien und haben mit Covid flachgelegen. Jetzt sitzen uns die letzten Stunden der Überfahrt in den Knochen, aber die Vorfreude auf neue Abenteuer treibt uns an. Bevor wir weiterziehen, gibt es aber noch etwas zu tun: Der Wassermacher scheint den Geist aufgegeben zu haben. Er war das einzige, was wir nicht im Hafen testen konnten. Nach ein paar Stunden Tüftelei läuft er dann endlich – ein kleiner Sieg, der uns motiviert.
Als wir das letzte Mal auf Menorca waren, hatten wir keine Chance, Mahón zu sehen. Deshalb machen wir am nächsten Tag den relativ kurzen Schlag in die Bucht Cala Teulera. Am Abend machen wir uns mit dem Dingi auf den Weg tief in die Bucht hinein, in die Innenstadt von Mahón. Die Stadt empfängt uns mit ihrem charmanten Flair, und wir genießen einen ruhigen, entspannten Abend. Es tut gut, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und einfach die Atmosphäre aufzusaugen.
Der nächste Schritt: Sardinien
Doch weiter geht’s. Am nächsten Morgen heißt es wieder einmal Abschied nehmen. Menorca hat uns verzaubert, aber das Abenteuer ruft. Unser nächstes Ziel liegt schon in greifbarer Nähe – Sardinien. Nur weitere 30 Stunden Überfahrt… Wir können es kaum erwarten, die Segel zu setzen und die nächste Etappe unserer Reise zu beginnen.
Abenteuer auf See – sie sind fordernd, aber jede Minute wert.
– Mai 2023 –
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