Nachdem unser erstes Sabbatjahr uns allen so gut gefallen hat, trotz weltweiter Pandemie, haben wir schon Anfang 2020 beschlossen, es ein zweites Mal zu wagen. Im Februar 2023 soll es losgehen.
Tom brauchte Zeit in seiner Firma, um sich, die Mitarbeiter und die Prozesse besser auf seine Abwesenheit vor Ort vorzubereiten und die Firma nach vorne zu bringen. Ich hatte dieses Mal für das Sabbatjahr eine Ansparphase von 2,5 Jahren. Dafür habe ich sogar mehr Stunden gearbeitet als ursprünglich geplant.
Die Kinder wollen immer noch mit uns auf’s Boot ziehen, obwohl sie inzwischen 14 und 12 Jahre alt sind und gute Freunde zurücklassen. Aber sie haben die Erfahrung gemacht, dass wirkliche Freundschaften auch eine Trennung überleben.
Lange haben wir überlegt, was wir in diesem zweiten Jahr machen wollen. Eine klassische Weltreise und eine Auswanderung auf Probe standen zur Diskussion. Doch am Ende fühlte sich nur der Gedanke, erneut ein Jahr an Bord zu verbringen, richtig an.
Doch für ein zweites Sabbatjahr musste ein größeres Boot her!
Die Suche gestaltete sich schwierig, da der Bootsmarkt leergefegt ist. Wir hatten jedoch Glück und entdeckten im Juni 2022 eine Lagoon 420 aus dem Jahr 2006.
Nach vielen Gesprächen mit dem Eigner flog Tom nach Olbia, Sardinien. Zufälligerweise lag unser Freund Jens dort im Hafen, so dass Tom bei ihm an Bord übernachten konnte. Gemeinsam schauten die beiden sich die Lagoon an und es fühlte sich für Tom richtig an. Übrigens bei dem Boot handelt es sich um Baunummer 1. 😉
Nach weiteren Verhandlungen mit dem Eigner und der Bank waren wir uns einig.
Inzwischen waren Sommerferien. Kurzfristig entschieden wir als Familie, dass Solana von Opa und Tante betreut werden sollte, während Kiran in Schweden im Ferienlager war und Tom und ich das Boot auf Sardinien übernehmen würden. Von dort aus wollten wir das neue Boot nach Sant Carles de la Rapita in Spanien überführen, wo das alte Boot im Hafen lag. Wieder hatten wir Glück und konnten Jens für die Überführung nach Spanien als Begleitung gewinnen. Wie du weißt, waren unsere längsten Fahrten bisher nur ca. 24 Stunden lang und wir betrachten uns immer noch als Segelanfänger…
Gesagt getan. Nach Sardinien geflogen, Boot mit Jens zusammen durchgecheckt, Geld überwiesen, Vertrag unterzeichnet, Schlüssel erhalten, Jens abgeholt, nach Norden gesegelt. Im Norden von Sardinien haben wir geankert und neue Bekannte, Arndt und Constanze, getroffen. Dann weiter durch die Straße von Bonifatius, zwischen Sardinien und Korsika, und rüber nach Spanien. Spontan 3,5 Tage mit vollen Segeln und Motorunterstützung durchgesegelt, gut in Sant Carles angekommen, keine besonderen Vorkommnisse, außer Delfinen.
Für alle war es eine anstrengende Zeit. Für uns viel Stress und extreme Hitze, für Solana erstmals so lange ohne ihre direkte Familie. Nur für Kiran war es hauptsächlich Spaß. 😊
Da lagen sie nun, beide Boote fast nebeneinander. Ein erster Interessent schaute sich die Lagoon 380 an, wollte sie am Ende jedoch nicht. Verkauft haben wir das alte Boot schließlich im Oktober 2022 an Theo und Helena.
Wenn du also ab sofort hier im Blog von uns liest, dann wundere dich nicht, dass das Boot anders aussieht. Es heißt aber wieder KIRLANA und wird auch die gleiche MMSI (Rufnummer) haben.
Ich habe diesen Blog lange vernachlässigt und unser letztes Reisetagebuch nicht beendet. Die Notizen sind vorhanden und ich hoffe, es irgendwann noch einmal zu vollenden.
Aber jetzt darfst du gespannt auf neue Abenteuer von der KIRLANA und ihrer Crew sein.
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