Ein Abschied fällt den meisten von uns häufig schwer.
Und das, obwohl viele von uns wissen, dass Loslassen uns vorwärts bringt und meist gut für uns ist.
Warum also fällt es uns so schwer?
Ich habe vor 6 Jahren meine erste „eigene“ Klasse übernommen und 5 Jahre davon intensiv mit ihnen gearbeitet.
Es war oft schwer. Ich habe an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt und an den Fähigkeiten bzw. dem Willen der Schülerinnen und Schüler…
Aber wir sind aneinander gewachsen und haben uns weiterentwickelt.
Zum Schluss konnte ich die Position vertreten „Es ist eure Verantwortung!“.
Aber es war immer schwer mit anzusehen, wie einige trotzdem in das offene Messer rannten.
Naja, vor einem Jahr musste ich die Klasse verlassen.
Ich wusste sie in guten Händen und konnte meinen Weg gehen.
Ich verabschiedete mich und habe sie im Laufe des Jahres auch nur einmal gesehen.
Zwar hatte ich versprochen, dass ich jetzt zum Abschluss (10. Klasse) kommen würde, aber eigentlich hatte ich gedacht, dass ich für mich bereits abgeschlossen hätte.
Jetzt war es heute soweit… Die offizielle Verabschiedung war da…
Und wie ich bereits in den letzten Wochen feststellen musste, war das Thema für mich noch nicht durch. Ich machte mir Gedanken, wie und ob sie ihren Abschluss geschafft hätten und welche Aussichten sie für danach haben…
Wieso kamen all diese Gedanken wieder? Wieso hatte ich nicht schon vor einem Jahr abgeschlossen und losgelassen?
Ich glaube, wir brauchen Zeremonien, um loslassen zu können! 😉
Die offizielle Verabschiedung heute Mittag war eine Zeremonie.
Jetzt habe ich Abschied genommen und fühle mich leichter.
Ich kann die Schülerinnen und Schüler vollständig loslassen, um ihren Weg zugehen.
Außerdem habe ich auch die Schule selbst losgelassen. Ein Punkt, der mir vorher kaum bewusst war…
Was lerne ich daraus?
Wenn ich etwas erreichen will, sei es etwas loslassen oder etwas verändern… Ich werde es zeremoniell gestalten!
PS: Ich wünsche allen meinen Schülerinnen und Schülern, dass sie IHREN Weg gehen. 🙂
Juni 2017
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