Angst

Angstmache

Ich habe gerade den Jahresrückblick 2018 von Dieter Nuhr gesehen.
Normalerweise finde ich ihn ganz lustig und auch dieses Mal musste ich an einigen Stellen herzlich lachen.
Mit einigen Aussagen bin ich aber auch gar nicht einverstanden.
Allerdings der Rückblick hat mich vor allem nachdenklich gemacht…
Im Fokus: Angst.

Der Kabarettist stellt in den Vordergrund, was in diesem Jahr alles NICHT passiert ist. Schlimme Unglücke, die uns aber laut der Medien aber längst hätten schaden müssen.
Unabhängig von den konkreten Aussagen und Witzen in der Sendung, blieb bei mir vor allem hängen, dass uns permanent Angst gemacht wird und ständig eine Hysterie und damit Radikalität entsteht.

Und seien wir ehrlich! Geht es uns nicht ständig wirklich so?
Ich meine, ich schaue schon kaum fern und höre nur gelegentlich auf dem Arbeitsweg die Nachrichten im Radio damit ich weiß, was so in etwa vor sich geht… Aber nichts desto trotz erwische ich mich immer wieder, wie ich in verschiedensten Themengebieten eine leichte Panik bekomme.

Nur ein paar Beispiele.

Hambacher Forst: Es soll wieder mal (auch HIER in Deutschland) ein Wald für den Raubbau an der Natur weichen.
Super Sommer: Der Klimawandel ist Schuld. Finde ich das tolle Sommerwetter jetzt trotzdem gut oder kriege ich Angst?
Diesel: Ich fahre einen Benziner. Ist das jetzt schlimmer oder besser? Die Verarschung der Lobby finde ich daneben.
Smog in den Städten: Oje, die Atmung ist doch eh meine Schwachstelle und die meiner Kinder. Wir sollten direkt umziehen! Aber wohin?
Islamistische Anschläge: Warum müssen die Menschen gegeneinander kämpfen? Und dann auch noch aus blöden GLAUBENsgründen???
Politik: Immer die gleichen kleinkindlichen Gruppen zanken um die (scheinbare?) Macht. Was soll das ganze überhaupt? Warum kooperieren die nicht und denken an die Menschen und die Natur?
Lebensmittel: Ist unser Essen überhaupt gesund? Nutzt es, wenn ich die teuren Bio-Produkte kaufe oder werde ich auch hier verarscht?

Wenn ich weiter darüber nachdenken würde, kämen mir sicher noch viele andere Beispiele, wo ich einerseits „Was soll die Sch…!?“ denke und andererseits „Oje, wie überleben wir die Katastrophe!?“.

Ja, es läuft echt vieles falsch in der Welt und ich wünsche mir, dass die Menschheit bald aufwacht und gemeinsam was daran ändert.
Auch ich…

ABER die Angstmache, die von allen Seiten auf uns einprasselt, behindert uns!

Nicht nur, um im großen Stil etwas zu verändern.
Nein, sie lähmt uns auch in unserem ganzen SEIN.
Angst ist eine Art Gift, die uns befällt und nur drei Möglichkeiten der Handlung übrig lässt.
1. Lähmung; keine Handlung mehr möglich, Gefühl der Machtlosigkeit
2. Flucht; der Situation entfliehen, Gefühl der Machtlosigkeit
3. Angriff; Aggression, Radikalisierung, Übergriffe, kriegsähnliche Zustände (auch wieder Gefühl der Machtlosigkeit)

Die meisten Menschen handeln nach Punkt 1 oder 3.
Einige andere flüchten und wandern aus.

Über die drei Handlungsmöglichkeiten hinaus kann noch eine Form der Gewöhnung erfolgen.
Damit meine ich, dass wir uns an diese Hiobsbotschaften, an die Hysterie, die Panik und Angst gewöhnen. Gepaart mit einem Gefühl der Machtlosigkeit.
Daraus folgt eine ähnliche Handlung wie Punkt 1. Wir reagieren auf die negativen Schlagzeilen mit Gleichgültigkeit. Es interessiert uns nicht mehr.

Die Angst nimmt uns also die Macht überhaupt irgendetwas zu tun!
Das widerspricht meinem Selbstverständnis und meiner Auffassung von Freiheit

Worauf will ich hinaus?

Nun, ganz sicher bin ich mir selbst noch nicht.
Aber ich glaube, wir dürfen uns nicht permanent Angst machen lassen.
Und gleichzeitig darf uns das Geschehen nicht gleichgültig werden.
Aber ändern können wir zuerst etwas IN UNS SELBST.
Dann vielleicht in unserem Umfeld und dann erst immer weiter…

Auf gehts!
Bleib bei dir!
„Erkenne dich selbst!“




Dezember 2018

Follow us:

Schreibe einen Kommentar

*